Ein Zuschuss für neue Ideen des Ehrenamts
Im Kulturausschuss werden vier Heimat-Preise für 2020 verliehen. 2500 Euro erhält das Flüchtlingsnetzwerk
Für ihre Vereine haben Giuliana Huck (v.li. Förderverein Kita Sternenburg), Ute Häusl (Flüchtlingsnetzwerk Hemer), Alexander Tüshaus (Wir in Ihmert) und Karl-Friedrich Stenner-Borghoff (Kultur- und Heimatverein Deilinghofen) die Heimat-Preise abgeholt. Bürgermeister Christian Schweitzer und Holm Diekenbrock, Vorsitzender des Kulturausschuss, gratulieren.
Coronabedingt mussten sie bis 2021 warten, um den Heimat-Preis der Stadt Hemer für das Jahr 2020 zu erhalten. Bei der Verleihung im Kulturausschuss am Dienstagabend konnten sich dafür aber vier statt drei Preisträger freuen. Der erste Preis in Höhe von 2500 Euro geht an das Flüchtlingsnetzwerk Hemer, den zweiten Preis in Höhe von 1500 Euro kann der Kultur- und Heimatverein Deilinghofen für sich verbuchen. Der dritte Preis sollte eigentlich geteilt werden. Aber das lassen die Förderbedingungen nicht zu. Den dritten Preis in Höhe von 1000 Euro erhält deswegen der Förderverein der Kita Sternenburg für das Projekt der Renaturierung der Tennisplätze, ein Sonderpreis in Höhe von 1000 Euro geht an den Verein „Wir in Ihmert“ und das Projekt „Ihmert Herzsicher“. Kontakt mit Geflüchteten über Whatsapp und Zoom
Was mit dem Preisgeld über 2500 Euro konkret passieren soll, weiß Susanne Spieckermann, Sprecherin des Flüchtlingsnetzwerkes Hemer noch nicht. Dafür müssen noch Absprachen getroffen werden. Sie hat aber schon Ideen, wie das Geld zum Einsatz kommen könnte. Ein Sommerfest der Initiative in einem größeren Rahmen wäre zum Beispiel eine Möglichkeit oder ein Ausbau des Angebots Café International. „Es geht vor allem um das Miteinander mit der Hemeraner Bevölkerung“, sagt Susanne Spieckermann. Ziel der Initiative ist die Integration der Geflüchteten. Auch Ausflüge zum Beispiel zu einem Kletterwald wären eine Möglichkeit, wie das Preisgeld investiert werden könnte. „Über vieles können wir uns aber erst Gedanken machen, wenn die Corona-Krise überstanden ist“, erklärt die Sprecherin der Initiative.
Aktuell sucht das Flüchtlingsnetzwerk Mitstreiter für ein neues Projekt. Über die Videofunktion des Messengerdienstes Whatsapp oder die Videokonferenz Zoom sollen Hemeraner mit Flüchtlingen in Kontakt treten. Durch Corona unterhalten sich, so Spieckermann, viele Asylsuchende in der Regel mit wenigen Menschen außerhalb der eigenen Familie. Auch um die Deutsche Sprache zu erlernen oder zu festigen, wäre ein Gespräch mit Muttersprachlern sinnvoll. „Wenn darüber hinaus auch Freundschaften entstehen, wäre das natürlich toll. Aber es gibt keine Verpflichtungen“, sagt Susanne Spieckermann. Interessierte können sich bei ihr unter 02372/74027 oder beim Fachdienst Asyl und Integration unter 02372/551290 melden.
Beim Preisgeld für den Kultur- und Heimatverein Deilinghofen entscheidet der Vorstand noch, was mit den 1500 Euro geschehen soll. Einige Ideen hat Karl-Friedrich Stenner-Borghoff, Vorsitzender des Vereins, schon. Vorzustellen wäre eine Baumpatenschaft in Deilinghofen. Zudem sind Sitzgelegenheiten am ehemaligen Truppenübungsgelände angedacht. „Die Sitzbänke sind da schon sehr verwittert“, erklärt der Vorsitzende des Kultur- und Heimatvereins. Eine schönere Ausstattung für die Ameisen-Gruppe
Auch für das Preisgeld für den Förderverein der Kita Sternenburg ist eine Entscheidung vom Vorstand nötig. Giuliana Huck, zweite Vorsitzende des Vereins, hat aber schon Ideen, wie das Geld eingesetzt werden kann. Erhalten hat der Förderverein den Preis vor allem wegen der Renaturierung der ehemaligen Tennisplätze in der Nähe des Waldkindergartens. Etwa mit der Hälfte des Geldes soll dort ein Kräuter-und Erdbeerfeld entstehen. „Es ist auch wichtig, die Sinne der Kinder anzuregen“, sagt Giuliana Huck. Die andere Hälfte des Geldes soll der Umgestaltung des Außenbereichs für die Ameisengruppe dienen.
Mit dem gemeinsamen Projekt „Ihmert Herzsicher“ des Fördervereins „Feuerwehrfreunde der Löschgruppe Ihmert“ hat sich der Verein „Wir in Ihmert“ um den Heimat-Preis beworben. Deswegen soll auch das Geld in dieses Projekt fließen. Zwei stationäre Defibrillatoren (AED) gibt es schon im Oberdorf am Restaurant Tütebelle und in der Dorfmitte am Ihmerter Dorfladen. Ein mobiler Defibrillator ist auch vorhanden. „Der kann bei Veranstaltungen eingesetzt werden“, beschreibt es Alexander Tüshaus, Vorsitzender des Vereins. Mit dem Geld und vereinseigenen Mitteln soll bald ein dritter stationärer Defibrillator installiert werden. „Der wird wahrscheinlich am Sportplatz Haßberg seinen Platz finden“, erklärt Tüshaus.
Bei der Verleihung im Kulturausschuss fand Bürgermeister Christian Schweitzer lobende Worte für die Gewinner und das Ehrenamt an sich: „Das ist unsere große Stärke in Hemer. Wenn wir das Ehrenamt nicht hätten, müssten wir auf viele wichtige Aspekte verzichten.“ 14 Bewerbungen sind für den Heimat-Preis eingegangen. Ausschuss-Vorsitzender Holm Diekenbrock hofft, dass 2021 ebenso ein „bunter Reigen an Bewerbungen“ eingeht.